über hamlet_X

Ein intermediales Kunstprojekt von Herbert Fritsch

....seee, how Hamlet X_plodes to the 21.th Century!

hamlet_X //  Allgemeines

Seit Jahren sind die Kunstprojekte, welche sich zwischen den Disziplinen und Genres bewegen, die weitreichendsten und tiefgreifendsten. Das Abgehen der Grenzen zwischen den Künsten ermöglicht die Ahnung neuer Rezeption und Produktion von Kunst. Wehe jedoch dem, der ein Kunstprojekt realisiert, das sich genau dazwischen bewegt. Jede Vermittlungs-anstalt wird begeistert sein und an die nächste verweisen: das Theater zum Kino, das Kino zur Galerie, die Galerie zum Theater.

 

Ausgangspunkt für hamlet_X ist Herbert Fritsch, Schauspieler an der Volksbühne Berlin. Ausgangspunkt ist natürlich ebenso Shakespeares Hamlet. Es ist der Klassiker. Hamlet wurde durch die enorme Verbreitung seit seiner Entstehung und Niederschrift Teil unserer (Alltags-) Kultur. Ein Zugang zum Stoff wurde jedoch nicht erleichtert, im Gegenteil. Erzählt und erlebbar gemacht wird nicht die höchst aktuelle Geschichte des jungen heimkehrenden Mannes, der im Widerstreit mit seinen Gefühlen die Machtverhältnisse am heimischen Hof und somit in seiner Familie durchschauen muss, vielmehr steht oft die konservierende und devote Haltung dem Shakespeareschen Text gegenüber im Vordergrund.

 

hamlet_X versucht nun, den Mythos Hamlet aus der Perspektive moderner Alltagskultur neu zu ergründen. Warum Hamlet? Hamlet ist Stellvertreter für alle und jeden, denn der staunende Blick auf die Welt, das Misstrauen, die Enttäuschung, das Spiel mit der Macht, das Ringen um Freundschaft und Liebe ereilt einen jeden. hamlet_X zeigt lustvoll, sinnlich, theatral, virtuos und brüllend komisch Wege und Ansätze, mit diesem System umzugehen, sich Welt anzueignen.

Die Betrachter werden eingeladen, eine individuelle, selbstbestimmte und vielleicht neue Perspektive auf den Hamlet-Stoff zu entwickeln. Dies ungeheuerliche Vorhaben gelingt, da Hamlet in 111 Teile seziert, durch verschiedene Filter gejagt und nicht-linear und crossmedial neu konstruiert wird. Dies ungeheuerliche Unterfangen gelingt, weil Herbert Fritsch theatrale Videoskulpturen schafft, die neue Zugänge zum alten Stoff bieten, ein Gesellschaftspanoptikum von heute zeigen und den Zuschauer in seiner Fantasie entfesseln und in einen Bilderrausch versetzen.

 

Warum 111?

Eigentlich geht es um die 11! Die Zahl 11 gilt allgemein als närrische Zahl.

Es gibt eine Reihe von Zahlen denen von seitens der Religion eine besondere symbolische Bedeutung beigemessen wird.

 

Was war? War was?

hamlet_X ist bereits seit 2001 auf der Welt. Drei DVDs mit je 11 filmischen Hamletminiaturen wurden von Herbert Fritsch (Regisseur und Autor) produziert, mit namhafte Künstler wie Corinna Harfouch, Martin Wuttke, Christof Schlingensief, Leander Haussmann, Meret Becker, Ulrich Mühe, Susanne Lothar, Josef Bierbichler oder Katja Riemann besetzt.

Zudem ist eine hamlet_X-Ausstellung mit hamlet_X-Chat und hamlet_X-Karaoke im Prater in Berlin gelaufen, auch eine hamlet_X-Livesendung auf 3sat konnte realisiert werden.

 

hamlet_X //  Phase 2

hamlet_X ist mehr, als ein Projekt. hamlet_X ist Kraft!

2006. startete hamlet_X // Phase 2 ! Dies war jedoch kein Folgeprojekt, nicht die stoische Fortsetzung des Begonnenen. hamlet_X ist eine perpetuierende Uraufführungs- und künstlerische Gebärmaschine, die sich nun mit neuen Formaten und Ausdrucksformen beschäftigen wird. 2006 soll nun einerseits die ikonografische und thematische Welt des hamlet_X_Cosmos weiter entwickelt werden, andererseits sollen diese Inhalte und ästhetischen Zugriffe durch spezifische Präsentations- und Vermittlungsformate einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Die oben benannten Filter, die den Hamletstoff in verschiedensten Facetten und inhaltlichen Schwerpunkten zeigen sind weiterhin vorhanden und können z.B. so benannten werden: Liebe, Erotik, Tod, Macht, Staat, Arbeit, Soziale Systeme (Medizin, Fürsorge), Ästhetik und nicht zuletzt Kulinarisches. Diese Themen ermöglichten die Produktion von zwei weiteren DVs, also 22 neuen Filmen aber auch - und dies war in der Phase 2 zentral - neue Formate und Vermittlungsebenen, um hamlet_X entsprechend sichtbar zu machen. Diese sind:

 

hamlet_X //  Das Buch

Interpolierte Fressen“, Herbert Fritsch und Sabrina Zwach, Verlag Theater der Zeit

hamlet_X //  Die DVDs

hamlet_X //  Die Ereignisse, RuhrTriennale 2006, Zürcher Theaterspektakel 2006, Kulturinsel Halle „hamlet_X_Überlebenstraining“, etc...

 

 

1. hamlet_X //  Das Buch

// Interpolierte Fressen

Ein Herzstück von hamlet_X // Phase 2 ist hamlet_X // Das Buch. Das hamlet_X Buch soll den Cosmos des Projektes materialisieren, soll die Arbeit, die Zeit, die Liebe, die Energie als ein Arbeitsbuch, einen sinnlichen Schmöker, als Bildband und Lesebuch sichtbar machen. Auf 111 Blättern wird hamlet_X erscheinen, sinnlich erlesbar werden. Veröffentlicht wird das Buch im Verlag Theater der Zeit

Autoren, Künstler, Zeichner: Herbert Fritsch und Sabrina Zwach

 

2. hamlet_X //  Die DVDs

Neben dem Buch stellt die Produktion der 2. Staffel von hamlet_X_Filmen den Schwerpunkt bei der inhaltlichen Entwicklung des hamlet_X_Cosmos dar. Es sollen zwei DVDs mit insgesamt 22 neuen hamlet_X_Filmen produziert werden. Die Produktionsfirma HUGO-Film aus der Schweiz konnte als Kooperationspartner gewonnen werden, genauso wie der zdf // theaterkanal.

 

3. hamlet_X //  Die Ereignisse

Der Vermittlungsgedanke erhält in Phase 2 eine zentrale Bedeutung. Ziel des Projektes ist es, den Hamlet-Mythos in der modernen Alltagskultur zu verankern. Dazu wagen wir uns in hamlet_X_Ereignissen in Theater, in Galerien und auf Theaterfestivals im In- und Ausland mit jeweils eigenständigem Format und Inhalt, verbunden durch den hamlet_X_Gedanken:

 

hamlet_X //  Installation auf der RuhrTriennale

hamlet_X //  Überlebenstraining auf der Kulturinsel Halle

hamlet_X //  Präsentation und öffentliche Mustershow am Züricher Theaterspektakel

hamlet_X //  Vorträge

hamlet_X //   111 Szenen Hamlet

hamlet_X //   Buchpräsentation und Ausstellung

 

 

 

 

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